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Fahrradladen mit Zubehör und Ersatzteilen, Verkäufer hinter Theke, Fahrradgabeln und Helme an der Wand

Mikrofinanz in der Praxis - wo wenig Geld viel bewirkt

Mikrofinanz dient heute als Oberbegriff für Basisfinanzdienstleistungen wie Kredite, Sparkonten, Geldtransfer und Versicherungen für Menschen, die aufgrund fehlender finanzieller Sicherheiten, keinem regelmäßigen Einkommen und entlegenen Wohnorten, von kommerziellen Banken nicht bedient werden. Im engeren Sinne bezieht sich der Begriff Mikrofinanz auf die Vergabe von Kleinstkrediten an Kleinunternehmerinnen und -unternehmer. Die Vereinten Nationen sehen Mikrofinanz als ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung und nahmen Mikrofinanz als Unterziel des ersten nachhaltigen Entwicklungsziels “No Poverty” auf. Die Idee von Mikrofinanz ist jedoch nicht neu, sondern geht auf das genossenschaftliche System von Sparkassen, Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken zurück. 

Was ist Mikrofinanz?

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Kleinunternehmer wohnhaft in einem ländlichen Gebiet ohne finanzielle Sicherheiten oder regelmäßigen Einkommen und möchten einen Kredit für eine neue Anschaffung aufnehmen, z.B. für Saatgut, Nähmaschine oder Produkte für ein kleines Kiosk, um Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Meist gibt es keine Chance von einem kommerziellen Finanzunternehmen einen Kredit zu erhalten. Das ist für viele Menschen Realität. Weltweit haben etwa 1,4 Milliarden Erwachsene kein Bankkonto. Dies entspricht rund 25 % der erwachsenen Weltbevölkerung.

Frauen in bunten Saris bei Treffen mit zwei Männern und einer Frau in einem Raum, Gesprächssituation
Person melkt Kuh auf grünem Feld, Milch fließt in Eimer – ländliche Szene mit Fokus auf traditionelle Landwirtschaft

Viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern haben nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, am wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Besonders betroffen sind Menschen aus ärmeren Schichten, ländliche Bevölkerung und auch Frauen. Dieser Ausschluss von Menschen vom Finanzsystem wird als eine der Hauptbarrieren in der Armutsbekämpfung gesehen Dabei sind tragfähige Ideen und oft auch das notwendige unternehmerische Wissen und Können durchaus vorhanden. Allein die Möglichkeit z.B. eine Nähmaschine oder Marktstand zu kaufen, würde vielen Menschen helfen ihre geschäftlichen Ideen zu verwirklichen und Einkommen zu schaffen und ihre Lebenssituation zu verbessern.

Ein leichterer Zugang zu Finanzprodukten ist wichtiger Schritt, um weltweite Chancengleichheit zu erhöhen, und hier setzt Mikrofinanz an. Durch Kleinstkredite und andere Finanzprodukte von Mikrofinanzorganisationen erhalten sie die Möglichkeit, ihre Ideen umzusetzen und sich eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen. Das Ziel der Mikrofinanz ist es also, Menschen und Kleinunternehmen mit einer Finanzierung einkommensschaffende Aktivitäten zu ermöglichen und so die Einkommenssituation zu verbessern, anders umschrieben das Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Straßenverkäuferin grillt Bananen und Pfannkuchen unter Sonnenschirm, daneben Säfte mit Schild ‚NATURALES‘

Pictogramm eine Weltkugel mit zwei sich schüttelnden Händen

Die Grundprinzipien der Mikrofinanz

Mikrofinanz hat in vielen Ländern einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zum wirtschaftlichen Wachstum von kleinen Unternehmen und lokalen Gemeinschaften geleistet.

Hilfe zur Selbsthilfe

Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten zu schaffen.

Zugang zu Finanzdienstleistungen

Finanzmittel sollen auch jenen zugänglich gemacht werden, die normalerweise keinen Zugang zu Bankdiensten haben.

Förderung der Unabhängigkeit

Mikrofinanz fördert häufig die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen, die in vielen Regionen benachteiligt sind.

Aufbau nationaler Finanzsysteme

Mikrofinanz trägt zur Schaffung nachhaltiger, lokaler Finanzinfrastrukturen bei.


Investitionsbeispiele

Arnur Credit (Kasachstan)
  • Rabiga Kashekova ist eine Landwirtin aus Kasachstan. Über die Jahre hat sie sich ihren landwirtschaftlichen Betrieb eigenständig aufgebaut. Unterstützung dabei erhielt sie von der Mikrofinanzinstitution Arnur Credit.

    Seit 14 Jahren ist Rabiga Kundin der Institution und konnte mithilfe von Krediten ihren Viehbestand vergrößern und ein Haus für ihre ganze Familie bauen.

    Insgesamt besitzt sie nun 25 Pferde, 200 Schafe, 80 Kühe und 60 Ziegen. Mit ihrem laufenden Kredit von umgerechnet ca. EUR 11.000 kaufte sie weitere Jungpferde, die nun heranwachsen. Die Rückzahlung des Kredits leistet sie aus den Erlösen des Verkaufs der Kuh- und Stutenmilch.

    Mittlerweile beschäftigt Rabiga sieben Mitarbeitende und züchtet darüber hinaus eine große Vielfalt an verschiedenen Gemüsesorten, Obst und Nüssen.

    Der BIB Investments (SICAV) – KCD Mikrofinanzfonds – III zahlte im Juli ein Darlehen an Arnur Credit aus und freut sich auf die erneute vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Institution.

  • © Arnur Credit

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