Ländersteckbrief
| Land | Indien |
|---|---|
| Einwohner | 1,44 Milliarde (2023) |
| Jährliches BIP pro Kopf | 2.480,8 USD (2023) |
| Gini-Koeffizient* | 25,5 (2022) |
| Analphabetismus | 23 % |
| Menschen in extremer Armut** | 5,3 % (2022) |
| Fehlender Zugang zu Bankkonto | 22 % der Bevölkerung (2021) |
Quelle: Worldbank
Indien, mit der Hauptstadt Neu-Delhi, ist ein vielfältiges Land in Südasien. Die offizielle Sprache ist Hindi, jedoch werden zahlreiche regionale Sprachen gesprochen. Die vorherrschende Religion ist der Hinduismus, gefolgt von Islam, Christentum, Sikhismus und andere.
Das Bildungssystem umfasst zwölf Schuljahre, wobei die Alphabetisierungsrate bei etwa 76 % liegt. Es bestehen zudem starke regionale Unterschiede in der Bildungsqualität.
Wirtschaftlich ist Indien durch eine Mischung aus Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen geprägt. Wichtige Exportgüter sind IT-Dienstleistungen, Textilien und Pharmazeutika, während Erdöl und elektronische Geräte zu den Hauptimporten zählen.
Mikrofinanzierung spielt eine bedeutende Rolle in Indien und ist in den letzten zwei Jahrzehnten um ein Vielfaches gewachsen, insbesondere für die finanzielle Inklusion in ländlichen Gebieten. Mit derzeit 58 Millionen Kreditnehmern hat er jedoch erst ein Drittel der Marktdurchdringung erreicht (Branchenschätzungen). Trotz Fortschritten haben viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) weiterhin eingeschränkten Zugang zu Finanzierungen, insbesondere Frauen und die ländliche Bevölkerung was eine Herausforderung für das Wirtschaftswachstum darstellt.
MFI-Steckbrief
| Mikrofinanzinstitut | Satin Creditcare Network |
|---|---|
| Start der Geschäftsbeziehung | Januar 2025 |
| Kreditvolumen | 6 Mio. Euro |
| Erreichte Kreditnehmer | 3.323.042 |
| Anteil Frauen | 99,9 % |
| Bruttokreditportfolio (Vol.) | 1,3 Mrd. |
| Anteil Kunden in ländlichen Gebieten | 75,8 % |
| Sektoren Portfolio | Landwirtschaft 77 % Gewerbe 2 % Dienstleistungen/Handel 20 % Sonstige 1 % |
| Anzahl Niederlassungen | 1.421 |
| Mitarbeiter | 15.451 |
| Mitarbeiter, davon Endkundenbetreuer | 12.183 |
| Durchschnittlicher Kreditbetrag (USD) | 400 |
| Vergebene Kredite 2024 unter dem durchschn. Pro-Kopf Einkommen | 1.303.555 (100%) |
Quelle: Worldbank
Satin Creditcare Network mit Sitz in Neu-Delhi ist eine der führenden Mikrofinanzinstitutionen Indiens. Sein Ziel: die finanzielle Inklusion von Haushalten, insbesondere von Frauen, in ländlichen und halbstädtischen Gebieten in Indien mithilfe von Mikrofinanz. 1990 gegründet konzentrierte sich das Unternehmen in den Anfangsjahren auf die Vergabe von individuellen Geschäftskrediten an städtische Ladenbesitzer, bevor es Mitte der 2000er seinen Schwerpunkt auf die Mikrofinanzierung verlagerte und sich seitdem der Förderung wirtschaftlich aktiver Frauen mit sehr geringem Einkommen in ländlichen und halbstädtischen Gebieten widmet.
Förderfähig sind dabei Kreditnehmerinnen deren Haushaltsjahreseinkommen 3.570 USD nicht überschreitet. Dies ist auch in der indischen Regulierung vorgeschrieben. Satin Creditcare Network Limited bietet eine breite Palette von Finanzprodukten an, um die Kund:innen in verschiedenen Aspekten ihres Lebens zu unterstützen. Dabei handelt es sich um Kredite für die Einkommenserzielung, für die Befriedung grundlegender Bedürfnisse wie dem Zugang zu sauberem Wasser auf Haushaltsebene und sanitären Anlagen, für die dezentrale Energieversorgung mittels kleiner Solaranlagen sowie Kredite zur Förderung der Entwicklung von Mikrounternehmen zu Kleinunternehmen. Das Hauptprodukt ist die Vergabe von unbesicherten Gruppenkrediten zwischen umgerechnet 110 - 1.000 US-Dollar mit zweiwöchentlichen bzw. monatlichen Rückzahlungsmöglichkeiten.
Durch den Fokus auf Frauen in ländlichen Gebieten unterstützt Satin besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen in Indien. Dabei verflogt das MFI einen ganzheitlichen Ansatz, indem es neben unbesicherten Mikrokrediten auch weiterreichende Produkte wie die Finanzierung von Sanitäranlagen anbietet, was ganze Familien und Gemeinden stärkt. In der Erkenntnis, dass es bei der finanziellen Eingliederung nicht nur um den Zugang zu Krediten, sondern auch um die Vermittlung von Wissen geht, führt SCNL zudem Programme zur Vermittlung von Finanzwissen durch, um die Kreditnehmer:innen über verantwortungsvolle Kreditaufnahme, Sparen und Finanzplanung aufzuklären. Diese Initiativen helfen den Kunden:innen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen, und stärken ihre Fähigkeit, ihre Mittel effektiv zu verwalten.
Die besondere Wirkung durch Satin
Stärkung von Frauen in ländlichen Regionen
Satin fokussiert sich auf besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen – insbesondere Frauen auf dem Land – und fördert gezielt deren wirtschaftliche Teilhabe durch Mikrokredite und ergänzende Angebote wie z. B. die Finanzierung von Sanitäranlagen.
Finanzielle Bildung & Eigenverantwortung
Über klassische Mikrofinanz hinaus vermittelt Satin gezielt Finanzwissen. Programme zur Aufklärung über Kreditverantwortung, Sparverhalten und Planung stärken die langfristige finanzielle Entscheidungsfähigkeit der Kund:innen.
Starke Partnerschaften & sektorweiter Einfluss
Langjährige Kooperationen mit lokalen Finanzinstitutionen sowie renommierten Impact Investoren ermöglichen Satin nachhaltiges Wachstum und eine führende Rolle im Mikrofinanzsektor – mit stabiler Basis und erfahrener Führung.
Inklusion durch weite geographische Reichweite
Mit Aktivitäten in 28 Bundesstaaten und über 90.000 Dörfern erreicht Satin Millionen Menschen – davon 32 % Erstkreditnehmer:innen. Das macht Satin zu einem Vorzeigebeispiel für inklusive Finanzlösungen und die Förderung von Unternehmertum.
Erfolgsgeschichte: Munni Devi, Indien
Eine der 3,4 Millionen Kundinnen SATINs und eine echte Erfolgsgeschichte ist die von Munni Devi (im Bild vorne mittig). Manni Devi ist seit 2018 Kundin der indischen Mikrofinanzinstitution Satin Creditcare und erhielt seitdem mehrere Mikrokredite, um sich den Kauf von Büffeln zu finanzieren. Einen Teil der Büffelmilch nutzt sie für den Eigenbedarf ihrer Familie, den Großteil verkauft sie an eine lokale Molkereigenossenschaft, um das Einkommen der Familie zu erhöhen. So konnte Munni Devi ihre drei Söhne versorgen. Ihre Söhne sind mittlerweile als Ärzte tätig, worauf sie sehr stolz ist.
